Eisenguss und Stahlguss - einzig gießbarer Werkstoff
Der Basiswerkstoff für Eisenguss und Stahlguss ist eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung.
Bei Stahlguss handelt es sich um in Form gegossenen flüssigen Stahl.
Der Kennbuchstaben „G“ wird vor dem Kurznamen, welcher eine Folge aus Zahlen und
Buchstaben ist, platziert. Eisenguss ist Eisen in Form von „Gusseisen“
mit einer Dichte von 7,2 g/cm3. Hier wird zwischen grauem und
'weißem Gusseisen unterschieden. Beim grauen Gusseisen bildet sich im Gefüge
Graphit anders als beim weißen Gusseisen, wo sich Zementit bildet.
Eigenschaften von Eisenguss und Stahlguss
Zu den Eigenschaften von Stahlguss zählen eine gute Gießbarkeit sowie
gute mechanische Eigenschaften. Unter den mechanischen Eigenschaften werden
Merkmale eines Werkstoffes, wie die Festigkeit, Härte oder Elastizität verstanden.
Stahlguss besitzt eine ausgeprägte thermische und chemische Resistenz,
ebenso eine hohe Zähigkeit und Festigkeit.
Die Festigkeit ist durch Wärmebehandlungen einstellbar.
Stahlguss hat einen Schmelzpunkt von 1600°C,
welcher höher ist als der von Eisenguss mit 1150°C.
Stahlguss ist aufgrund des niedrigen Kohlenstoffgehaltes von bis zu 0,5% besser schmiedbar als Eisenguss,
welches einen hohen Kohlenstoffanteil mit 2 – 3,8% besitzt. Der Kohlenstoffanteil sorgt für einen festen Werkstoff.
Diese Eigenschaft ist für viele Verwendungszwecke vorteilhaft,
beeinflusst allerdings die oben genannte Schmiedbarkeit des Werkstoffes.
Silicium steigert die ebenfalls gut Gießbarkeit von Eisenguss. Silicium bewirkt,
dass sich Lamellen abzeichnen und der Kohlenstoff nicht ans Eisengebunden ist.
Es hat eine hohe Korrosionsbeständigkeit und speichert gut Wärme.
Neben diesen Eigenschaften ist Eisenguss strapazierfähiger.
Gewinnung und Verwendung von Eisenguss und Stahlguss
Die Gusswerkstoffe werden in Elektroöfen, wie zum Beispiel einem Induktionsofen geschmolzen. Der Energieaufwand zum Schmelzen ist bei Stahlguss jedoch höher als bei Eisenguss. Die Energie beim Schmelzen (auch Schmelzwärme genannt) ist nötig, um einen festen Stoff in einen flüssigen Aggregatzustand zu versetzen. Hierzu werden Bindungskräfte bei Molekülen überwunden. Durch das spröde und vor allem bei Stahlguss grobkörnigen Material ist oftmals eine Nachbehandlung des Materials nötig. Gusseisen ist hart und spröde und findet Verwendung als Werkstattöfen, Pfannen oder in der Fahrzeugindustrie.
Stahlguss hingegen findet Verwendung im Schiffbau, Maschinenbau
oder Anlagenbau